3D-Drucken: mit Computern eigene Teile herstellen

Bevor du startest, frage dich Folgendes:

  • Es gibt bereits viele 3D-Modelle - bevor du ein eigenes entwickelst, schau dir an, ob du sie für dein Vorhaben nutzen und weiterentwickeln kannst.
  • Habe ich eigene 3D-Modelle, die ich anderen Menschen im Netz zur Verfügung stellen möchte?

3D-Drucker machen digitale Modelle zu Objekten, die du in der Hand halten kannst. Die Drucker für zu Hause, die preislich zwischen 200 und 2000 Euro liegen, schmelzen ein buntes Kunststoffmaterial und bauen daraus Schicht für Schicht ein dreidimensionales Teil auf. Die heiße Düse, aus der der halbflüssige Kunststoff austritt, bewegt sich dazu motorgesteuert.

Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, an digitale 3D-Vorlagen für 3D-Drucker heranzukommen: Du kannst fertige Modelle aus dem Internet herunterladen, mit 3D-Design-Software eigene Modelle erstellen oder mit einem 3D-Scanner ein existierendes Objekt einscannen und dann weiterbearbeiten.

3D-Modelle erzeugen

Fertige Modelle bekommst du kostenlos z.B. auf Thingiverse oder Sketchfab, einer Community, in der User ihre selbst erstellten Objekte unter offenen Lizenzen zur Verfügung stellen. Darunter sind kleine Alltagsgegenstände, viele Ersatzteile für die Reparatur von Geräten und viele eher dekorative Dinge. Hier wirst du schnell etwas finden, mit dem du deinen eigenen 3D-Drucker ausprobieren kannst.

Wenn du selbst 3D-Modelle gestalten (oder bereits existierende verändern) willst, benötigst du ein CAD-Programm. Für den Einstieg ist Autodesk Tinkercad sehr gut geeignet, da es kostenlos ist, im Browser läuft und mit Blick auf den 3D-Druck entwickelt wurde. In Tinkercad kannst du in einem virtuellen Raum geometrische Formen wie Würfel, Quader und Kugeln erzeugen, kombinieren und positionieren. Auch 3D-Buchstaben kannst du schnell produzieren, ohne die Buchstaben selbst formen zu müssen. Dein fertiges Objekt kannst du im richtigen Format für deinen 3D-Drucker herunterladen.

Andere kostenlose Ansätze zum 3D-Design sind z.B. das Programm Sculptris (modellieren wie mit Ton, aber virtuell), O3D-DruckpenSCAD (Objekte mathematisch erzeugen) und die Webseite Cookiecaster (erzeugt individuelle Plätzchenformen zum 3D-Drucken).

Um ein real existierendes Objekt dreidimensional einzuscannen, kannst du entweder eine App oder einen 3D-Scanner benutzen. Smartphone-Apps, die ein 3D-Modell aus vielen Fotos eines Objekts erzeugen können (das Verfahren wird Photogrammetrie genannt), sind z.B. Trnio (für iPhones) und Scann3D (für Android). Etwas bessere Resultate erzeugt ein 3D-Scanner, der mit einem Laser arbeitet. Neben teuren Profi-Produkten gibt es auch den Fabscan Pi, einen rund 200 Euro teuren Scanner-Bausatz, der auf einem Raspberry Pi basiert. Wenn du Zugriff auf einen Lasercutter hast, z.B. in einem Makerspace oder Fablab, kannst du diesen Scanner auch günstiger bauen.

Projektideen


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